Beim Motor teilen wir alle dasselbe Ziel: läuft er wieder, gilt die Reparatur als gelungen. In der Stadt aber stellen viele „Reparaturen“ die Funktionsfähigkeit für einige her und zerstören sie zugleich für andere. Reparatur ruht auf materiellen Tatsachen, erhält ihre Bedeutung aber in sozialen Aushandlungen. Die Aufwertung einer Industriebrache kann neue Zugänge schaffen und Nachbarschaften beleben, während informelle Nutzungen verschwinden und marginalisierte Nutzende verdrängt werden. Neben diesem eher klassischen Verständnis der Reparatur gibt es auch die Reparatur. Der Mensch übt sich im Nichtstun und überlässt das Reparieren der Natur. Eine weitere Lesart ist die prozessorientierte, wiederkehrende und hierarchiearme Reparatur: keine einmalige Lösung, sondern Praktiken, die gemeinsam ausprobieren, anpassen und gepflegt werden.